Künstler Statement
Mich faszinieren Strukturen.
Haptische Oberflächen.
Alte Wände.
Der Querschnitt von Steinen und Edelsteinen.
Der Zerfall, aus dem was Neues entstehen kann, ohne den traditionellen Charakter zu verlieren.
Mit Zement/Beton, Marmormehl und Sumpfkalk kann ich diese reliefartigen und zum Teil ineinanderfließenden Oberflächen kreieren. Ich entscheide mich lediglich welche Farbpalette ich nutzen möchte, der Rest entsteht instinktiv im Dialog mit dem Material.
Wo und wie entstehen Risse? Was bleibt haften, was sprengt ab, wie entwickeln sich Farben im Schaffensprozess?
All das kann ich nur bedingt beeinflussen. Dadurch bleibt das Arbeiten spannend.
Meine bevorzugten Materialien sind Beton, Marmormehl, Sumpfkalk, Pigmente, Erden, Sande, Acryl, Beizen, Tusche, Acrylemulsion, Tempera etc. und alles am liebsten auf Bauplatte (Polystyrol Hartschaum Platte, beidseitig zementäre Oberfläche mit Glasfasergitter).
Ich selber bezeichne mich als „abstrakten Expressionisten“ bzw. „Concrete Artist“ wobei „Concrete“ hier für Beton/Zement steht. Impulsiv, intuitiv, schüttend, tropfend, wischend halte ich einen Dialog mit meinem Inneren und eben dem Material.
Dies wurde zusätzlich beeinflusst durch die „Intuitive Prozessmalerei“ nach Gabriele Musebrink die sie selbst wie folgt definiert:
„Ausdruck von Transformation, Morphologie in der Malerei, Geburt und Tod – die Intuitive Prozessmalerei von Gabriele Musebrink ist eine Widerspiegelung natürlicher Lebensprozesse und ein Aufspüren der zu verwendenden Materialien wie Technik im Prozess des Malens. Ihre Liebe gilt natürlichen Materialien mit Eigenleben: Pigmente, Marmormehl, Erden, Öle, Dammar, Knochenleime, Wachse, Sumpfkalktünche, Quark und anderes. Synthetik und fertige Farben kommen nahezu nicht zum Einsatz.“
Als Schülerin von Gabriele Musebrink beschäftige ich mich mit dieser Stilrichtung seit Jahren. Und im Laufe der Zeit hat sich meine eigene, wie oben beschriebene, charakteristische Bildsprache auf Bauplatten entwickelt, da sie den wandartigen Charakter meiner Bilder noch verstärken.
Zu dem augenblicklichen Schwerpunkt „Concrete Art“ hat sich mein Interesse für Augmented Reality (AR) gesellt. Ein Teil meiner Bilder werden um eine digitale Ebene erweitert. Mit der App von Artivive kreiere ich einen neuen Raum, der die an sich schon eigenständigen Bilder noch ergänzt. Die Kombination aus rudimentären Materialien (Beton, Sumpfkalk etc.) und digitaler Software erweitert meinen eigenen Horizont.
Meine Auslandsaufenthalte in Australien und Qatar, sowie zahlreiche Urlaubsreisen beeinflussen meine Arbeit zudem. Farben, Landschaften, Düfte und Gerüche dieser Orte liefern unzählige Inspirationen.